Orthomolekulare Medizin
Den Begriff „orthomolekular“ verwendete Linus Pauling zum ersten Mal im Fachartikel „Orthomolekulare Psychiatrie“ den er 1968 im Fachjournal „SCIENCE“ veröffentlichte.
Prof. Dr. Linus (Carl) Pauling (1901-1994), war ein Biochemiker, Chemiker und Friedens-Aktivist: damit zweifacher Nobelpreisträger.
Man kann den Begriff orthomolekular als Medizin der richtigen Moleküle bzw. Nährstoffe verstehen.
Pauling selbst definierte sie so: „Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit
und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentrationen von Substanzen
im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind“.
Er erklärt damit, dass die offiziellen Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, wie sie Fachgesellschaften empfehlen, zwar ausreichend sein können, um einem Mangel vorzubeugen, es aber sowohl in der Prophylaxe als auch in der Therapie darauf ankommt, die Menschen individuell und bedarfsorientiert mit den entsprechenden Nährstoffen zu versorgen.
Hintergrund: Pauling selbst erkrankte im Alter von 40 Jahren an einer Chronischen Nephritis (Nierenerkrankung), und konnte diese nach den unkonventionellen Empfehlungen des schottischen Arztes/Wissenschaftlers Thomas Addis heilen: Ernährungsumstellung und Verwendung von bestimmten Vitaminen.
1965 las Pauling den Fachartikel „Niacin Therapie in Psychiatrie“ von Abram Hoffer (kanadischer Psychiater und Biochemiker), und erkannte dass bestimmte Vitamine wahrscheinlich einen wichtigen Biochemischen Effekt haben, - der über die Prävention von bestimmten Vitamin-Mangel-Erkrankungen hinaus geht.
Therapie mit Mikronährstoffen
Nach einer Blut-Untersuchung zur Bestimmung ob ein Mangel an bestimmten Mikro-Nährstoffen existiert, wie bestimmte Vitamine oder Spuren-Elemente (aufgrund von bestimmten Erkrankungen oder bestimmten Situationen mit erhöhtem Verbrauch) erfolgt die eigentliche Therapie.
Die Therapie erfolgt über einen i. d. R. begrenzten Zeitraum als Tablette, Kapsel, Trinklösung oder wird mitunter auch als Injektionen (z. B. B-Vitamine) oder Infusionen (z. B. Vitamin C) verabreicht.
Die orthomolekulare Medizin versteht sich als Teil eines ganzheitlichen Therapiekonzeptes und nicht als Alternative zu herkömmlichen schulmedizinischen Verfahren.
Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte in keinem Fall Ersatz für eine ausgewogene und vollwertige Ernährung sein!
Gegenanzeigen/Kontraindikationen, Nebenwirkungen und Risiken
Die Orthomolekulare Medizin ist als alleinige Therapie bei schweren, ernsthaften Erkrankungen nicht geeignet. Aber selbst schwere Erkrankungen schließen die Behandlung nicht wirklich aus. In diesen Fällen kann die orthomolekulare Medizin begleitend eingesetzt werden.
Wichtig: Gegenanzeigen müssen bei der Anwendung von Mikronährstoffen unbedingt berücksichtigt werden,
z. B. eine eingeschränkter Nierenfunktion, Wechselwirkung mit verordneten Medikamenten usw.